Unsere aktuellen Trainingsbedingungen müssen, unabhängig von der Liga, deutlich als suboptimal bezeichnet werden. Und selbst diese Bezeichnung ist noch mehr als schmeichelhaft gewählt.
Doch werfen wir einen näheren Blick auf die Bedingungen unter denen unsere Mannschaft der zweiten Bundesliga trainiert. Die Jungs ziehen sich im Stadion um, wo auch die Duschmöglichkeiten sind. Mit den Kleinbussen, die von den Spielern gefahren werden, geht es 10 Minuten einmal quer durch die Stadt nach Gleink.
Am Trainingsplatz selbst haben wir keinen eigenen Wasserschluss. Von April bis Ende September bekommen wir Wasser vom Tennisverein nebenan entsprechend weiterverrechnet. Von Oktober bis März gibt es kein Wasser am Trainingsplatz. Der Platz kann nicht mehr bewässert werden. Doch auch die Toilette kann nicht mehr benutzt werden. Für Notfälle bringt unser Platzwart Wasserkübeln nach Gleink, damit unsere Spieler zumindest ihre Notdurft verrichten können.
Der einzige Trainingsplatz, der unserer Kampfmannschaft zur Verfügung steht, hat mit 64,5 x 95 Meter keine Meisterschaftsmaße. Gewisse Trainingsinhalte und Standards wie Flanken oder Eckbälle können nur unzureichend trainiert werden.
Trainiert wird zumeist zweimal pro Tag. Das beansprucht den Platz entsprechend intensiv. Ob Regen oder Sonnenschein für Regenerierung oder Instandhaltungsmaßnahmen gibt es nur minimale Zeitfenster, da die Mannschaft keine Ausweichmöglichkeit hat.
Die Platzbewässerung ist ein zeitintensives Unterfangen. Eine Bewässerungsanlage gibt es nicht. Mit einem Wagerl wird der Platz Stück für Stück bewässert – eine vollständige Platzbewässerung dauert somit 16 bis 18 Stunden. Denn daneben muss ja auch noch trainiert, liniert und der Rasen gepflegt werden.
Aufgrund fehlender anderweitiger Möglichkeiten trainieren die SKV Senioren und unsere pro-mente Inklusionsmannschaft für psychisch und sozial beeinträchtigte Menschen ebenfalls auf diesem Platz und ohne entsprechend Infrastruktur vor Ort wie Umkleiden oder Duschmöglichkeiten.
Last but not least kann der Platz nicht abgeschlossen werden. Trotz intensiver Bemühungen hinsichtlich Rasenpflegen wird der Platz dann dennoch in den kurzen Ruhezeiten von anderen ungefragt genutzt.
Errichtung Trainingszentrum Stadtgut
Dieser kleine Einblick in den Trainingsalltag der Kampfmannschaft soll verdeutlichen, warum die Errichtung eines Trainingszentrums einen zeitnahen Realisierungshorizonts bedarf. Seit Jahren bemüht sich das Präsidium, um eine adäquate Trainingsinfrastruktur.
Geplant ist das Trainingszentrum nun im Stadtgut. Hierzu gab es in der Vergangenheit gute Gespräche mit der Stadt Politik. Wenngleich konkrete Schritte wie die Umwidmung der mündlich zugesagten Fläche oder eine verbindliche Zusage hinsichtlich der Förderhöhe noch ausstehen.
Geplant sind drei Naturasen und ein Kunstrasen, jeweils mit den wettbewerbstauglichen Maßen 105×68 Meter und mit Flutlicht ausgestattet. So können die Plätze abwechselnd bespielt und gepflegt werden. Neben der Kampfmannschaft, den Juniors und den Damen findet auch der obere Nachwuchs im Trainings- und Nachwuchszentrum seinen Platz. Aktuell hat der Nachwuchs aufgrund der separierten Trainingsplätze keinen Kontakt zur Kampfmannschaft. Und auch die Trainingsinfrastruktur für den Nachwuchs ist mehr als unzureichend.
Im Gebäude soll die Geschäftsstelle des SK BMD Vorwärts Steyr Platz finden und ein kleines Bistro als Begegnungszone ist ebenfalls angedacht. Vier Umkleiden und ein Fitnessraum sind geplant.
Auf dem ersten Naturrasenspielfeld gibt es zudem eine kleine überdachte Tribüne. So können hier Testspiele der Kampfmannschaft, Spiele des Nachwuchs und auch Turniere ausgetragen werden. Am Kunstrasen gibt es eine Stehplatztribüne für Testspiele im Winter.
Für eine zukünftige Erweiterung ist Platz für ein weiteres Gebäude, das mit dem ersten verbunden ist. Hier wäre Platz für Spielerwohnungen oder auch Vergrößerung der Büroräumlichkeiten ist denkbar. Doch dies ist ein potenzielles Projekt für die Zukunft.
Die Finanzierung des Trainings- und Nachwuchszentrums
Wie bereits in unserem Forderungskatalog an die Stadt Politik Steyr erwähnt, streben wir auch für dieses Projekt eine übliche Drittelfinanzierung an (1/3 Stadt Steyr, 1/3 Land Oberösterreich, 1/3 Verein).
Die Gesamtkosten werden auf maximal 7 Millionen geschätzt.
Wir als SK BMD Vorwärts Steyr möchten unseren Teil dabei wie folgt langfristig finanzieren:
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Neue Sponsoreinahmen
Namensgeber für das Trainings- und Nachwuchszentrum. Bandenwerbung rund um die 4 Spielfelder -
Crowdfunding
Photovoltaik Anlage am Dach des Gebäudes zur nachhaltigen Energieerzeugung am Trainings- und Nachwuchszentrum -
Vermietung von Flächen im Gebäude
Sportphysiotherapie und Gastronomie -
Vermietung des Kunstrasen an andere Vereine
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Zusätzliche Einnahmen durch Veranstaltung von Jugendturnieren
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Einnahmen aus Spielerentwicklung – Verkauf und Verleih an andere Vereine