Die Wettquoten von Ligasponsor Admiral sprachen vor dem 13. Spieltag eine deutliche Sprache. Für einen Liefering-Sieg wurden 11,30 Euro für 10 Euro Einsatz geboten, ein Vorwärts-Sieg galt für die Buchmacher mit 165 Euro für 10 Euro Einsatz als äußerst unwahrscheinlich. Daniel Madlener und seinem Trainerteam war die krasse Außenseiterrolle bewusst, das Spielsystem wurde entsprechend angepasst. Neben Kapitän und Maskenmann Alberto Prada agierte Christoph Freitag in der Innenverteidigung, im Ballbesitz der Salzburger wurde mit sieben Mann tief verteidigt.

Das Konzept ging in der ersten Halbzeit voll auf, der Tabellenzweite kam aus dem Spiel nur zu einer guten Torchance, Thomas Turner war gegen Havel auf dem Posten (7.). Vorwärts lauerte mit drei Spitzen und versuchte Nadelstiche zu setzen. Es gelang immer wieder für Entlastung zu sorgen, eine gute Tormöglichkeit blieb den Rot-Weißen aber vorerst verwehrt, weil der letzte Pass nicht genau genug gespielt wurde. Somit ging es torlos in die Halbzeit.

Filip trifft zur Führung

Nach dem Seitenwechsel agierten die Gäste im 4-5-1-System und schafften es in der 53. Minute einen Angriff vom eigenen Abstoß weg perfekt zu Ende zu spielen. Chukwubuikem Ikwuemesi spielte den öffnenden Pass auf Ikenna Ezeala, dieser marschierte auf der linken Seite Richtung Tor und legte quer auf Oliver Filip, der aus kurzer Distanz zum 0:1 einschoss. Danach gelang es der Madlener-Elf überwiegend, den Gegner weg vom eigenen Tor zu halten. In der 72. Minute mussten die Rot-Weißen aber einen Rückschlag einstecken. Freitag bekam den Ball an die Hand und wurde von Schiedsrichter Pfister mit Gelb-Rot zum Duschen geschickt.

Ausgleich in der 95. Minute

Mit einem Mann weniger zogen sich die Steyrer dann weit zurück und versuchten, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Die Jungbullen liefen an, bissen sich aber immer wieder an der gut stehenden SKV-Defensive die Zähne aus. Schiedsrichter Pfister ließ fünf Minuten nachspielen – und als die Zeit abgelaufen war, erhielt Liefering einen Freistoß. Aus diesem fiel tatsächlich der sehr bittere 1:1-Ausgleich durch Böckle. Ein Unentschieden hätte übrigens bei Admiral 86 Euro für 10 Euro Einsatz gebracht.

Daniel Madlener: „Der Ausgleich in der 96. Minute ist sehr bitter. Dennoch bin ich stolz auf die Mannschaft, weil wir unsere Pläne sehr gut umgesetzt haben und als verdienter Sieger vom Platz gehen hätten können. Man sieht, dass die Mannschaft eine Entwicklung macht, in dieser Tonart sollte es weiter gehen.“

FC Liefering – SK BMD Vorwärts Steyr 1:1 (0:0)

Liefering (4-4-2): Krumrey; Atiabou, Baidoo, Okoh, Böckle; Tijani; Sahin (46. Reischl), Forson (61. Major), Omoregie; Havel (61. Owusu), Nene. Ersatz: Stejskal; Wallner, Ibertsberger, Paumgartner. Trainer: Rene Aufhauser.

Vorwärts (4-3-3): Turner; Sahanek, Freitag, Prada, Dombaxi; Brandstätter (91. D. Bilic), Pasic, Ezeala (91. Paz); Filip (74. Fischer), Martin, Ikwuemesi (83. Martic). Ersatz: Ravlija; Demonjic, Ablinger. Trainer: Daniel Madlener.

Torfolge: 0:1 (53.) Filip (Ezeala), 1:1 (95.) Böckle.

Gelbe Karten: Böckle (57. Unsportlichkeit); Pasic (35. Foul), Freitag (46. Unsportlichkeit), Martin (95. Unsportlichkeit).

Gelb-Rot: Freitag (72. Unsportlichkeit).

Freitag, 29. Oktober 2021; Red Bull Arena, 300 Zuschauer
SR Daniel Pfister; Andreas Rothmann, Philip Gschließer