In der sechsten Minute brachte Kevin Brandstätter unsere Mannschaft am Freitag gegen den GAK in Führung. Weitere 84 Minuten gab er Vollgas, zeigte den Vorwärts-Kampfgeist, lieferte sich harte Zweikämpfe und gab alles für den SK BMD Vorwärts Steyr.

Es war vermutlich in der 80. Minute als er die Anstrengungen des Spiels das erste Mal realisierte. „Ich bekam schwer Luft und mein Herz pochte. Doch bei so einem Spiel, hast du keine Zeit zum Nachdenken“, so Kevin Brandstätter. Als Trainer Andreas Milot dann in der 90. Minuten zwei Wechsel vornahm, hatte auch Kevin Zeit zum Durchschnaufen und um in sich hinein zu hören. Da merkte er dann auch, dass er über sein Limit gegangen ist.

Der Teamarzt Doktor Christoph Heiserer war natürlich sofort zur Stelle und beorderte den Notarzt. Denn mit der Erstdiagnose – Herzrhytmusstörungen – ist nicht zu spaßen. Und so verbrachte Kevin Brandstätter die Nacht im Krankenhaus.

Bereits als Kleinkind hatte Kevin Brandstätter mit Herzrhythmusstörungen zu kämpfen. „Im Laufe der Jahre wuchs sich das allerdings aus. Aber natürlich mache ich regelmäßige Belastungs-EKGs und Kontrollen. So hatte ich keine Einschränkungen im Hinblick aufs Fußballspielen“, so der 25-Jährige.

In den kommenden Wochen stehen nun weitere Untersuchungen an. „Wenn es nach mir geht, trainiere ich morgen schon wieder mit“, sagt Brandstätter voller Kampfgeist. „Dennoch muss ich mich jetzt erstmal gründlich durchchecken lassen. Ich bin mir sicher, dass ich schon bald wieder zurück am Platz bin.“

Ein „Return to Play“-Konzept ist beim SKV unabhängig von den aktuellen Geschehnissen rund um Kevin Brandstätter bereits in Arbeit. So soll zum Beispiel die Krankheitsvorgeschichte bei Spielertransfers stärker integriert werden. Dafür wurde bereits eine Software angeschafft, die in der Erfassung und Auswertung relevanter Daten unterstützt. Aber auch präventive Checks bei den Spielern zählen zu einer weiteren Professionalisierung im sportlichen Bereich beim SKV.